Angst ist ein Gefühl, dass jeder kennt. Das heißt, selbst der größte Angeber hat Angst. Auch der krasseste Extremsportler wird Situationen im Alltag kennen, die Angst in ihm auslösen. Angst haben wird überall auf der Welt gleich erlebt. Kommt in dir das Gefühl der Angst auf, nimmst du das todernst. Als Warnsignal dafür, dass irgendwas bedrohliches passiert. Diese Warnung versteht jeder! Einmal um den Globus. Egal ob Mensch oder Tier. Wir zeigen dir, wo deine Angst ganz ursprünglich her kommt, was sich im Bezug zur Angst mittlerweile geändert hat und was deine Bewertungen für eine Rolle spielen. Zum Schluss zeigen wir, warum dir Angst im Alltag auch behilflich sein kann.

Angst haben ist älter als der Mensch selbst

Angst ist eine Basisemotion. Das heißt, sie ist grundlegend für uns Menschen, weil schon unsere Vorfahren diese Emotion entwickelten. Sie bilden die Grundpfeiler jedes menschlichen Erlebens und werden in den unterschiedlichsten Kulturkreisen gleich erlebt. Du bist dabei also nicht alleine. In der Evolution verschaffte das Verspüren und Ernstnehmen von Angst einen entscheidenden Vorteil. Durch die Angst spürst du, wann eine Situation ernst wird und du lieber Fersendampf geben solltest. Dahinter steckt der so genannte Flight or Fight Modus: Stell dir vor du stehst in der Wüste und hinter dir taucht ein hungriger Löwe auf. Hier solltest du besser nicht lang schnacken, sondern deine Beine in die Hand nehmen und so richtig Vollgas geben.

Damit das auch gut funktioniert, hat die Evolution einen Trick entwickelt. Dieser Modus ermöglicht es, dass in deinem Körper mehr Adrenalin und Cortisol ausgeschüttet wird und du infolgedessen blitzschnell entscheiden kannst, ob du dich kampfbereit machst oder, im Falle des Löwen, besser das Weite suchst. Angst erfüllt also eine wichtige Warnfunktion. Es weist dich darauf hin, dass du in Gefahr bist.

Beim Angst haben geht es immer um das Bedürfnis nach Sicherheit

Wirst du diesem Sicherheitsbedürfnis, egal auf welche Weise, beraubt, fühlst du dich bedroht. Als Reaktion, verspürst du Angst. Die Gründe, warum du dich in deiner Sicherheit bedroht fühlst, können dabei ganz unterschiedlich sein.

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Das Urgefühl Angst im Smartphone Zeitalter

Heutzutage ist die Welt leider nicht mehr so einfach strukturiert wie damals für den Urmenschen. In deinem Alltag stehst du selten einem Löwen gegenüber. Heutzutage sind die Gefahren für Leib und Leben in deinem Alltag ziemlich zusammengeschrumpft, verglichen mit der Zeit als Höhlenmensch. Du lebst nicht mehr in einer Höhle, sondern in einer Wohnung und sitzt im Büro, in der Uni oder mit Freunden im Park. Viele Gefahren sind abstrakter geworden und berühren dich nicht mehr direkt. Heute hast du eher Angst, Anforderungen nicht gerecht zu werden, etwas nicht zu schaffen oder dich mit deinen Schwächen zeigen zu müssen.

Angst haben Neuzeit

Das Blöde ist, dass diese Ängste weder durch Flucht noch körperlichen Kampf besiegt werden können. Und über längere Zeit andauern können. Dafür ist der Flight or Fight Modus nicht gedacht. Dir fehlt also das Rüstzeug, um mit Situationen umzugehen, welche keine reale Gefahren sind, sondern erstmal nur in deinem Kopf passieren.

Du bist gefragt, ganz bewusst neue Strategien zu finden, um mit deiner Angst umzugehen. Tust du das nicht, resultiert das in Folgeproblemen. Dadurch bleibt sie immer präsent und sorgt für Dauerstress. Um eine neue Strategie zu entwickeln, musst du erst einmal verstehen, dass du darauf Einfluss nehmen kannst.

Was du daraus machst, liegt in deiner Hand

Die Ursache solcher Ängste liegt unter anderem in deinem Bewertungssystem. Im Alltag gibt es viele unterschiedliche Situationen, die Angst bei dir auslösen können. Vielleicht hast du Angst vor Spinnen, vor hohen Bergen oder vor der nächsten anstehenden Prüfung.

Eines ist wichtig hervorzuheben:

Keine Situation wirkt an sich angstauslösend.

Damit du Angst empfindest, ist ein Zwischenschritt nötig. Du musst in diesem Zwischenschritt zwei Bewertungen vornehmen, damit Angst entsteht:

  1. Du bewertest die Situation als bedrohlich
  2. Du glaubst nicht, dass du die Kraft besitzt, die Situation in den Griff zu bekommen

In Folge dieser Bewertung fühlst du dich hilflos, der Situation ausgeliefert und klein. Das fühlt sich natürlich kacke an und ist sehr unangenehm. Du bekommst Angst.
Nehmen wir als Beispiel, dass du einen Vortrag halten musst. Bist du der festigen Überzeugung, dass du dir keine Fehler erlauben darfst und andere die nicht mitbekommen dürfen, dann schätzt du die Situation höchstwahrscheinlich als ziemlich bedrohlich ein. Das ist schon kein gutes Gefühl. Hast du darüber hinaus nun noch, dass Gefühl, der Situation nicht gewachsen zu sein….puuh, dann wirds ernst und richtig beängstigend.

Wenn deine Bewertungen und dein Autopilot erstmal Angst generiert haben, ist deine Angst sehr gut darin, dir weiß machen zu wollen, dass etwas gerade sehr bedrohlich ist. Dein Angstsystem schäumt sozusagen über, spricht Fehlwarnungen aus. Das passiert, wenn du die Gefahr von Situationen überschätzt und das Gefühl hast, nicht damit umgehen zu können. Dabei kommt es darauf an, dass dein Gehirn die Geschichte, also deinen Bewertungen, glaubt, die du ihm erzählst. Das Gefühl der Angst ist gleich, egal ob die Situation in der Realität wirklich bedrohlich ist oder nicht.

Dementsprechend kannst du dich in dem du deine Bewertung aktiv wahrnimmst und veränderst, in der jeweiligen Situation beruhigen. Allein die Formulierung in deinem Kopf z.B “Ich schaffe das und kriege das hin”, wird dir ein anderes Gefühl vermitteln.

Wie dir Angst haben im heutigen Leben helfen kann

Angst ist nicht per sé etwas unangenehmes, oft hilft sie dir, im Alltag verschiedene Situationen besser zu meistern oder dient dir sogar als Nervenkitzel.

Angst haben als Motivation
Angst haben kann dir im richtigen Maße, die Kraft geben, dass du deine Trägheit überwinden und ins Handeln kommen kannst. Beispielsweise kann ein bisschen Angst vor der Prüfung dazu führen, dass du anfängst, zu lernen. Oder die Angst vor einer Autopanne kann dazu führen, dass du zum TÜV fährst, um dich und andere nicht zu gefährden. Solange die Angst nicht die Überhand gewinnt, sondern dafür sorgt, dass du deine Aufmerksamkeit auf das Wesentliche lenkst, kannst du ihr sogar ein bisschen dankbar sein 🙂

Angst haben bedeutet Nervenkitzel

Manchmal wirst du das Angst haben sogar gerne herausfordern: Wenn du beispielsweise Horrorfilme guckst, Achterbahn fährst oder Extremsport betreibst, spielst du absichtlich mit deiner Angst. Das funktioniert wegen dem klitzekleinen Restrisiko, was immer bleibt. Es könnte eben auch schief gehen. Das ist der Moment, der das kribbeln auslöst. Du benutzt die Angst also dafür, um etwas Spannendes zu erleben. Also auch hier, ein Dank an die Angst 🙂

Angst haben Achterbahn

Zum Abschluss

Es geht bei dem Thema Angst haben um den Ausdruck eines Bedürfnisses nach Sicherheit und Kontrolle, das es im Leben nicht unbedingt gibt. Dein Körper ist mit dem Urprinzip der Angst ausgestattet, um in Gefahrensituationen zu überleben. Ob und wie du am Ende, vor allem in der heutigen Zeit, Angst empfindest, hat unter anderem etwas mit deinen Bewertungen der Situation zu tun. Du kannst aber jederzeit deine Bewertung und dein Gefühl, dass du es schaffst ändern. Wenn du Angst spürst, ist das also völlig normal. Wichtig ist nur wie du damit umgehst und die Frage, ob sie angemessen ist…

Falls du Unterstützung brauchst im Umgang mit deiner Angst, dann solltest du dir jetzt unser Online-Coaching Angebot ansehen. Wir helfen dir langfristig zufriedener mit dir und deinem Leben zu werden. Ganz egal ob du gerade unzufrieden in deinem Leben bist, auf der Stelle trittst, dich dich deine Angst oder innere selbstkritische Stimme in deinem Leben zurückhalten.