In unseren Alltag schleichen sich immer wieder Gedanken in Form von Bewertungen und Interpretationen ein, die von unserem Autopiloten generiert werden. Glaubst du diesen immer einfach blind, kann es sein, dass diese Denkweisen deine Stimmung und dein Verhalten beeinflussen. Und das auf eine Art und Weise, die dir nicht gut tut. Diese Gedanken werden dich immer wieder runterziehen, Kraft kosten und schlechte Laune oder Angst bringen.

Wir werden dir hier 10 negative Denkweisen zeigen und dir danach erklären wie du dagegen vorgehen kannst.

Zum Start ein Beispiel zur Verdeutlichung

Angenommen du hältst eine Präsentation.

Was du schon öfters getan hast und auch jedes Mal gut hinbekommen hast.

Gedanken wie “Ich schaffe das eh nicht” oder “Ich werde mich vor allen blamieren” bringen in dem Moment nicht viel, außer dass sie dich weiter nervös machen oder du Angst bekommst.

Negativ Beispiel Denkweisen

Glaubst du in dem Fall deinen Gedanken und du machst dich somit hibbilig, dann kann es sogar sein, dass du es am Ende tatsächlich nicht schaffst. Und das nicht, weil du nicht in der Lage gewesen wärst, sondern weil du deinen Gedanken geglaubt hast und dein Körper sich dementsprechend verhalten hat.

Das kann sogar soweit gehen, dass du mit deinen Gedanken, welche dein Verhalten beeinflussen, die Menschen um dich herum beeinflusst. Man nennt dieses Phänomen auch selbsterfüllende Prophezeiung. Das bedeutet, dass das Verhalten, welches du von dem anderen erwartest, eintritt, weil du denjenigen unbewusst durch dein Verhalten dazu zwingst.  

Zurück zu unserem Beispiel.

Entwickelst du in dem Moment allerdings Gegengedanken, die dich beruhigen können und du glaubst genau diesen, dann ist die Wahrscheinlichkeit, dass du die Präsentation gut machst, um einiges höher. Das können beispielsweise Gedanken sein wie “Okay, ich schaffe das”, “Ich habe das schon einige Male gut geschafft” oder “Naja und selbst wenn ich mich mal verhaspele, dann wird mir das schon niemand übel nehmen”.

Positiv Beispiel Denkweisen

Fühle dich in diese Art der Gedanken mal rein. Wenn du so mit dir selbst sprichst und dich so beruhigen kannst, dann wirst du viel gelassener. Dein Atem beruhigt sich. Deine Anspannungen im Körper werden weniger. Und du kannst klarer denken.

Auch wenn die Aufregung nicht ganz weg geht, die leichte Aufregung beflügelt dich. Sie macht dich leistungsfähiger und wacher. Glaubst du deinen automatischen Gedanken, dann schaukelst du dich eventuell in eine Panik, die dir letztendlich nicht weiter hilft. Wie das genau mit den Gegengedanken funktioniert, haben wir in diesem Beitrag erklärt.

10 Denkweisen welche dir überhaupt nicht weiter helfen

Es gibt bestimmte Gedankenarten, die niemanden wirklich helfen. Solche “Denkfehler” passieren jedem. Das Blöde ist nur, dass du mit solchen Denkweisen, die Realität verzerrt wahrnimmst. Deine Sicht ist somit vernebelt und du nimmst dir die Möglichkeit positive Erfahrungen zu machen.

Wenn du das Gefühl hast, dass dir das manchmal passiert, du das aber garnicht willst, dann wird es Zeit, dass du einen neuen Umgang mit dir und deinen Gedanken entwickelst.

Genau hierfür haben wir eine gratis Video-Trainings Serie für dich. Mit einem Klick hier, erfährst du mehr dazu.

Wenn du einen der folgenden “Denkfehler” bei dir entdeckst, kannst du erforschen, wie du dich damit fühlst. Woher kommt dieser Gedanke genau? In welchen Situationen tritt er auf? Nimm dir also etwas Zeit und schau mal, wo du dich wiedererkennst. Auch gerne mit eigenen Beispielen!

1. Kathastrophisieren

Die Bedeutung einzelner negativer Vorfälle und deren Eintreffen werden stark überbewertet. Kleinigkeiten werden als Katastrophe interpretiert. Du machst somit aus einer Mücke einen Elefanten.

Beispiele

 Du wolltest dich eigentlich um 15 Uhr mit einem Freund treffen. Als er eine Viertelstunde später immer noch nicht da ist, bist du dir sicher, er hatte einen Autounfall.

Weil deine Freundin am Abend keine Zeit hat, gestehst du dir ein, dass das alles keinen Sinn mehr hat, beendest die Freundschaft und bist dir sicher, dass du nie wieder Freunde finden wirst.

2. Schlechte Prognosen für die Zukunft

Du meinst zu wissen, was in der Zukunft passiert. Dabei fallen deine Prognosen negativ aus.

Beispiele

Wenn ich zu dem Geburtstag gehe, wird mich eh niemand mögen, das Essen wird schlecht sein, die Musik wahrscheinlich eine Katastrophe. Also werde ich eh keinen Spaß haben.

Wenn ich den Mann/die Frau anspreche, werde ich eh etwas Dummes sagen, mich blamieren und eine Absage kassieren.

3. Übergeneralisieren

Eine allgemeingültige Regel wird aufgestellt und das nur aufgrund eines einzigen Vorfalles. Die Regel wird ohne darüber nachzudenken auf ähnliche oder völlig andere Situationen übertragen. Falls du häufig folgende Wörter benutzt, kann es gut sein, dass du übergeneralisierst:

Nie, Immer, Alle anderen, Außer Ich, Die Welt

Beispiele

Du hast eine Abfuhr von jemanden bekommen und denkst dann, dass dich NIE irgendjemand mögen wird, auch deine Freunde nicht.

ALLE Männer oder Frauen sind schei…e!

4. Ganz oder gar nicht

Du denkst in entweder-oder-Kategorien und kommst in dem Moment nicht auf die Idee, dass es auch eine Mischung, einen Graubereich, gibt. Dieses Schwarz-Weiss-Denken kann extreme Gefühle und extremes Verhalten verursachen.

Beispiele

Entweder der andere ist meiner Meinung oder wir sind nicht auf einer Wellenlänge.

Ich bin nur gut, wenn ich keine Fehler mache.

Ich bin nur schön, wenn ich keinen einzigen Makel habe.

Das kann dir auch bei Entscheidungen passieren.

Beispiele

Entweder ich mache jetzt Karriere oder entscheide mich für meine Familie/ meinen Freund.

Wenn ich mich für etwas entscheide, dann ist das entweder falsch oder richtig.

5. Gedankenlesen

Du denkst, zu wissen, was die anderen denken. Häufig sind das allerdings negative Gedanken, Absichten oder Motive.

Beispiele

“Die anderen denken eh, dass ich langweilig bin”

“Boah, mein Freund schaut aber unzufrieden aus. Ich nerve ihn bestimmt.”

6. Sich vergleichen und dabei schlecht machen

Du vergleichst dich mit anderen und zwar meist so, dass du deine eigenen Fähigkeiten oder Merkmale auch noch negativ bewertest und den Vergleich so nur verlieren kannst.

Beispiele

Die anderen sind viel klüger, hübscher, erfolgreicher, dünner,… als ich!

Im Vergleich zu meinen Freunden mache ich viel weniger!

7. Personalisieren

Wenn du zum Personalisieren neigst, dann beziehst du Ereignisse und Vorfälle in deinem Leben auf dich, obwohl dieser Zusammenhang gar nicht gegeben ist. Du machst dich zum Zentrum der Erde, um den sich alles dreht. Ein kleiner Größenwahn also 🙂 Das kann allerdings schnell zu Kränkungen und Schuldgefühlen führen.

Beispiele

Dich grüßt jemand nicht und du bist dir sicher, dass es an dir liegt.

Dein Freund ist genervt und du bist dir sicher, dass es an dir liegt.

8. Selektive Wahrnehmung

Bei dieser Art zu denken, nimmst du vorweg nur die Informationen auf, die zu deiner Überzeugung passen. Informationen, die nicht in dein Bild oder zu deiner Meinung passen, werden von dir ignoriert.

Beispiel

Du bist davon überzeugt, dass du nicht interessant bist und ein langweiliges Leben führst. Dabei schaust du nur auf die nicht erwähnenswerten Dinge in deinem Leben. Dabei übersiehst du, dass die eigentlichen interessanten Dinge in deinem Leben (spezielle Hobbies, Urlaube, witzige Geschichten aus dem Alltag,…)

9. Maximieren und Minimieren

Du übertreibst negative Vorfälle und untertreibst hingegen bei positiven.

Beispiele

Ich habe immer noch nicht bei der Versicherung angerufen, Mein Abschluss ist nichts Wert, und dass eine Kunde nicht zurück geschrieben hat zeigt dass ich ein schlechter verkäufer bin

Nur weil ich ….denke ich ich bin schlecht, obwohl ich schon…

10. Emotionale Beweisführung

Du nimmst dein Gefühl als Beweis dafür, dass deine Gedanken richtig sind.

Beispiel

Ich fühle, dass ich es nicht schaffen werde und dass ich ein Versager bin, also stimmt das auch!

3. Wie gehst du nun mit diesen Denkfehlern um?

Denkweisen was tun Fragezeichen

Wenn du dich nun mal in die einzelnen Denkfehler eingefühlt hast, am besten sogar mit deinen eigenen Beispielen, wirst du schnell merken, dass es dir nicht gut geht und Unwohlsein aufsteigt. Die Hauptursache dafür ist dein innerer Monolog, also das Gespräch, das du mit dir selbst führst, mit deinen Gedanken. Versuche diesen inneren Monolog aufbauend und unterstützend zu gestalten. Es geht nicht darum, alles immer positiv zu sehen und in dieses Extrem zu fallen. Es sollte angemessen sein.

Bevor wir dir verraten, wie du nun konkret mit diesen “Denkfehlern” umgehen kannst, machen wir an dieser Stelle nochmal besonders darauf aufmerksam, dass es nicht nur um deine Gedanken geht, die dir Energie und Kraft rauben können.

Sie sind ein Teil, aber am Ende geht es um deinen kompletten Umgang mit dir selbst. Wenn sich dieser wandelt, kann sich erst langfristig etwas verändern.

Was das genau bedeutet und wie das im Zusammenhang mit deiner Zufriedenheit mit dir und deinem Leben steht, kannst du hier in unserer gratis Video-Trainings-Serie erfahren.

Nun aber konkret zurück zu deinen Gedanken 😉

Hinterfrage deine Gedanken und sei dabei realistisch.

Stimmt das, was mir meine Gedanken erzählen wollen?

Auch wenn du mal eine Prüfung verhaust, kannst du trotzdem deinen Abschluss bekommen. selbst wenn du noch eine weitere Prüfung versemmelst. Nur weil du einen Schönheitsmakel bei dir entdeckst, bist du trotzdem schön und ein wertvoller Mensch.

Verzeihe dir deine Fehler und Schwächen

Niemand auf der Welt ist perfekt oder fehlerlos! Sorry, du leider auch nicht. Falls du das nun von dir verlangst, grenzt das ja schon fast an Größenwahn 🙂 Also mal ehrlich, wenn du dich für jeden Fehler selber hart bestrafst und dich selbst dafür unfair bewertest…puuh…dann ist das ziemlich kacke und das Leben macht gar kein Spaß.

Dann bist du nur damit beschäftigt, dich runter zu machen und hast wahrscheinlich noch Angst, dass deine Fehler, die du nun mal hast, entdeckt werden. Ein ständiges Versteckspiel sozusagen. Viel zu anstregend! Und unnötig. Erlaube dir Fehler und stehe zu diesen! Dein Umfeld wird es dir vielleicht sogar danken! Nun können die auch endlich mal zu ihren Schwächen stehen und sind erleichtert, weil sie dachten nur sie würden so denken.

Überlege dir Alternativgedanken und beobachte, wie du dich mit diesen fühlst

Hast du nun erkannt, dass einige deiner Denkweisen in bestimmten Situationen gar nicht der Realtität entsprechen und dich nur runterziehen, dann überlege dir, welche alternativen Gedanken du denken könntest. Welche Gedanken sind realistisch und mit welchen von diesen kannst du gut leben. Welche Gedanken helfen dir, die Situation zu bewältigen? Suche also nach angemessenen Gedanken und hilf dir so selbst, angemessene Gefühle zu haben.

Beobachten, entdecken und gegensteuern

Da du nun über den einen oder anderen Denkfehler Bescheid weißt, kannst du nun auch in der Zukunft achtsam bleiben und diese Denkweisen entdecken und somit auch “korrigieren”.

Beobachte dein inneres Gespräch und werde wachsam, sobald dich deine Gedanken runterziehen und dir unangemessene schlechte Gefühle vermitteln.

Solltest du dich nicht nur für eine “neue” Denkweise interessieren, sondern möchtest auch deinen kompletten Umgang mit dir selbst überdenken und erneuern, dann starte jetzt mit einem Klick hier unsere gratis Video-Trainings-Serie.