Es gibt verschiedene Gründe und Auslöser für deine Angstgefühle. Einige davon sind dir bewusst und andere wiederum generiert dein Unterbewusstsein, also dein Autopilot. Dieser wiederum ist dafür verantwortlich, dass deine Angst bleibt und nicht so einfach verschwindet, wie du es vielleicht gerne hättest. Wir zeigen dir hier, woher deine Angst wirklich kommt, wie dein Autopilot ohne dein Wissen diese aufrechterhält und wie du die Überhand zurück erhältst.

Was du wahrnimmst, ist nicht zwangsläufig die Wahrheit

Es gibt unterschiedliche Gründe warum, du Angst hast. Zum einen gibt es unterschiedliche Situationen die deine Angstgefühle auslösen können. Ob dich ein erstes Date, eine Prüfungssituation, ein Langstreckenflug oder eine mögliche Trennung beunruhigt, hat verschiedene, jeweils individuelle Gründe. Situationen und Reize, die dich in Angst und Schrecken versetzen, können deinen Nachbarn dabei völlig kalt lassen und umgekehrt. Das liegt an euren unterschiedlichen Bewertungen der Situation und somit an euren unterschiedlich geprägten Autopiloten, der eure Bewertungen generiert. So spielt zum anderen dein Unterbewusstsein eine große Rolle dabei, ob du in bestimmten Situationen Angst empfindest oder nicht.

Woher deine Angst kommt und in welchen Situationen sie ausgelöst wird, beruht also auf mehreren Einflussfaktoren, welche wir dir zeigen. Dadurch kannst du dich selbst wieder ein Stückchen besser kennenlernen. Wenn du nämlich verstehst, woher deine Angst kommt, kannst du diese besser annehmen und überprüfen, ob du sie für angemessen oder irrational hältst.

Was, du bei dir beobachten kannst

Du kennst wahrscheinlich verschiedene Situationen, die in dir Angst auslösen. Das sind Situationen, die deine Angstgefühle im Hier und Jetzt triggern. Anstehende Prüfungen, Dates oder Flüge, bei denen du die Angst spürst. Deine Angst macht sich auf mehreren Ebenen bemerkbar. In deinen Gedanken, in deinem Verhalten und deinen körperlichen Reaktionen.

Angstgefühle beobachtenGedanken

Wenn du Angst hast, werden dir verschiedene Gedanken durch den Kopf gehen. Häufig kommt es zu Denkfehlern, wodurch die Situation überschätzt wird. Hast du Angst vor dem Versagen, können das Gedanken sein wie: “Ich habe das noch nie geschafft” “Ich bin ein Versager” “Ich werde das eh nicht hinbekommen”. Bei Flugangst kommen dir zu Beispiel Gedanken wie “Was ist, wenn der Pilot bewusstlos wird?!” “Was ist, wenn die Turbinen nicht mehr funktionieren?” usw. Zusammenfassend kann man also sagen, es sind meist Gedanken, die die Angst schüren und nicht sehr beruhigend sind.

Verhalten

Deine Angstgefühle machen sich auch in deinem Verhalten erkennbar. Du wirst unruhig. Läufst eventuell auf und ab. Oder du ziehst dich zurück. Ein sehr häufiges Verhalten bei Angst ist die Vermeidung. Um nicht mehr das Gefühl der Angst ausgesetzt zu sein, vermeidest du die Situation. Vielleicht hast du aber auch Strategien entwickelt, um mit der Angst umzugehen und telefonierst zur Beruhigung mit deiner Mutter. Gehst spazieren, machst Sport oder ähnliches.

Körper

In Situationen der Angst kannst du auch körperlich merken, dass es dir nicht gut geht. Es kann sein, dass dir schlecht wird, du beginnst zu schwitzen oder bekommst rote Flecken. Das ist die Komponente deiner Angst, die du körperlich zu spüren bekommst. Und das fühlt sich kacke an und verstärkt zum Teil noch das unangenehme Gefühl.

Diese verschiedenen Auswirkungen der Angst generiert zunächst einmal dein Autopilot. Na klar, er möchte, dich dazu bewegen, dich selbst zu schützen. Dein Körper wird leistungsfähiger, deine Gedanken machen dir deutlich, dass die Lage todernst ist und deine Impulse zur Handlung dienen dem Umgang mit der Situation.

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Was im Verborgenen passiert

Es gibt Faktoren von Angst, die nicht auf den ersten Blick erkennbar sind. Das liegt daran, dass sie weit zurück in deiner ganz eigenen Lerngeschichte liegen können und du sie deshalb nicht direkt auf dem Schirm hast, wenn es um deinen aktuellen Gefühlszustand geht. Genau deshalb gucken wir jetzt mal genauer hin.

Bei der Entstehung deiner Angst spielen biologische Faktoren, Genetik und dein familiäres Umfeld eine Rolle. Konkret bedeutet das, dass du z.B. aus einer Familie kommen kannst, in der generell ein ängstliches Klima herrschte. Deine Eltern können Überzeugungen haben, das die Welt gefährlich und unsicher ist. Deine Mutter war beispielsweise der festen Ansicht, dass man im Urlaub seinen Geldbeutel geklaut bekommt. Deswegen hat sie dir immer gesagt, “Du musst vorsichtig sein” und hat selbst immer besonders auf ihre Wertsachen geachtet.

Angstgefühle in der Familie

Das kann auch schon über Generationen so gehen. Heißt: Deine Oma hatte auch schon immer Angst, dass was Schlimmes passiert. Und hat dir und auch deiner Mutter vermittelt, dass die Welt gefährlich ist. Dementsprechend verhältst du dich dann, besonders als Kind. Daraus resultieren Lernerfahrungen, die du von deiner frühsten Kindheit bis heute gesammelt hast. All das prägt dich in deinem Sicherheitsempfinden. Es kann also sein, dass sich dieses Muster unbewusst auf dich übertragen hat. Somit hast du gelernt, dass die Welt gefährlich ist. Dein bester Freund hingegen könnte gelernt haben, dass die Welt nicht so gefährlich ist. Somit hat jeder von euch ein anderes Bild über die Welt.

Darüber hinaus gibt es noch verschiedene Lebensereignisse, die du im Laufe deines Lebens erfahren hast. Ob du ein erstes Date, eine Prüfung oder eine Trennung als angstauslösend bewertest und in infolgedessen erlebst, hängt also davon ab, welche Erfahrungen du bisher mit diesen Ereignissen gemacht hast. Hast du bisher immer große Unterstützung in Leistungssituationen erfahren und wurdest in einem Umfeld groß, in dem es keine Rolle spielte, ob du eine Eins oder eine Fünf in Mathe nachhause brachtest, ist es eher unwahrscheinlich, dass du in Leistungssituationen Angst zu versagen hast.

All das bestimmt also, ob du eine Situation persönlich als gefährlich bewertest oder nicht. Keine Situation an sich ist angstauslösend. Es ist wichtig zu verstehen, dass alle Faktoren miteinander verbunden sind, zusammen wirken und in deinem  Autopiloten abgespeichert sind. Dieser wiederum beeinflusst dich in deinem Leben und in deinen Einschätzungen und Bewertungen. Hinterfragst und erkennst du diese nicht, generieren diese weiterhin Ängste. Möchtest du dir und deinen Ängsten auf die Spur kommen, können dir Achtsamkeit und Selbstreflexion helfen. Dadurch kannst du auch dir bisher unbewussten Faktoren an die Oberfläche bringen, sichtbar machen und verändern.

Beobachte deine Angstgefühle genau

Beobachte bei der nächsten Situation, die dir Angst einflößt mal genauer die 3 beschriebenen Teilbereiche:

  1. Gedanken: Welche Gedanken kommen dir in den Sinn? Sind diese gerechtfertigt? Oder eventuell überzogen?
  2. Verhalten: Wie verhältst du dich? Was schlägt dir dein Autopilot vor?
  3. Körper: Wie reagiert dein Körper in angstauslösenden Situationen?

Halte dir vor Augen, dass dein Autopilot gerade daran beteiligt ist. Überlege, wie er überhaupt auf die Idee kommen kann, dass du in der Situation Angstgefühle haben solltest.

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